Wie promoten Sie effektiv Ihr Produkt, Ihre Auftritte als Künstler oder Ihre Dienstleistungen, ohne zu hohe Kosten zu verursachen? Hier meine ganz persönliche Zusammenfassung von Ideen und Erfahrungen für effektives Marketing, das die Möglichkeiten von Kleinunternehmern berücksichtigt.
Ein mir äußerst wichtiger Punkt vorab: Suchen Sie sich einen Coach. Ein Coach ist kein Berater, sondern jemand, der Ihnen zuhört. Vermutlich haben Sie nämlich selbst bereits die besten Ideen und Ihnen fehlt lediglich der Zugang.
Hier kann Ihnen ein Gesprächspartner helfen. Suchen Sie sich eine Person Ihres Vertrauens, die bereit ist, völlig unvoreingenommen Ihnen zuzuhören und Sie bezüglich Ihrer eigenen Geschäftsziele, Ihrer jetzigen Geschäftssituation, Ihrer Möglichkeiten und Ihres Einsatzwillens zu hinterfragen. Erstellen Sie ein Marketingkonzept, das Ihre Erfahrung vollständig nutzt. Vermutlich haben Sie genau die richtigen Marketingideen, Sie müssen sie nur in Form und in Aktion bringen.
Dieser erste Punkt steht über allem und alle folgenden Punkte sind „nur“ konkrete Marketing-Optionen. Diese können bei Ihrem Kundenkreis sinnvoll sein, oder aber auch nicht. Es hängt also immer davon ab. Sehen Sie die folgende Liste also als Ideensammlung.
1. Geschäfts-Drucksachen. Dazu gehören Visitenkarten, Geschäfts-Briefbögen, E-Mails und Rechnungen mit einem Firmenlogo und entsprechender Signatur. Das einfachste Marketing fängt mit einem professionellen Auftritt an. Da wo Sie bereits Kunden haben oder – im Falle einer Visitenkarte oder einer Erst-E-Mail – neue Kontakte knüpfen.
2. Flyer. Bleiben wir noch bei den Drucksachen. Über flyeralarm.com&Co sind heutzutage die Fertigung von Flyer extrem günstig geworden. Sicher haben Sie einen Bekannten oder Verwandten, der sich in Sachen Flyer-Gestaltung (InDesign, QuarkXPress) gut auskennt. Legen Sie Wert auf Corporate Design (einheitliches Design), das die Marke (Branding) Ihres Unternehmens einheitlich und entsprechend Ihres Charakters über alle Medien hinweg wiedergibt.
3. Kleinanzeigen. Zeitungen, Wochenblatt, Stadtanzeiger, Gemeindeblatt, Mitteilungsblatt, Fachmagazine, Publikationen, Stadtmagazine, Brancheneinträge, Branchenkataloge, Produkttests. Veranstaltungskalender. Je nach Ihrem „Produkt“ kann es sich lohnen, hier tätig zu werden. Meist sind die Ausgaben dafür nicht allzu hoch. Gegebenenfalls lohnt sich hier zumindest ein Testlauf.
4. Kino-Werbung. Haben Sie sich schonmal überlegt Ihr Geschäft im kommunalen Kino zu bewerben? Kennen Sie einen Freund, der gut ist im Filme drehen und Filme schneiden? Fragen Sie doch einen Studenten, der Film und Fernsehen studiert, ob er Ihnen einen Filmclip erstellen kann! Schauen Sie mal, was man mit einfachen Mittel erstellen kann: audible-emotions.de.
5. Podcasts. Radioauftritte, Interviews. Sind Sie schreibfaul aber redegewandt? Haben Sie vielleicht eine gute Stimme? Nutzen Sie das und publizieren von Podcasts oder geben Sie ein Interview und lassen andere für Sie schreiben. Nutzen Sie veröffentlichte Interviews wiederum für Ihre eigenen Marketingmaßnahmen.
6. Redaktion. Sind Sie gut im Schreiben? Haben Sie schonmal einen Beitrag für eine Zeitung oder ein Fachmagazin geschrieben? Als Experte Ihres Gebiets oder Ihres Produktes könnte es hier dankbare Medien-Abnehmer geben. Nutzen Sie Ihre Publikationen, um auf Ihr Unternehmen und Ihren Online-Auftritt aufmerksam zu machen. Wählen Sie zwischen dem konventionellen Weg (Druckmedien) und der modernen Art zu publizieren (Online Blog) – oder machen Sie einfach beides.
7. Aushänge und Auslagen. In der Schule, im Geschäft, in Supermärkten, auf Pinnwänden, beim Friseur, bei Schreibwarenläden, in Museen, etc. Nutzen Sie Aushänge und Auslagen. Voraussetzung sind hier natürlich professionelle Werbematerialien. Hochwertig sollten sie aussehen und sie sollten sich von der Menge abheben, aber denken Sie daran: Weniger ist mehr. Also ein einfach gehaltener Flyer, der professionell aussieht, kann deutlich mehr bewirken als eine „Doktorarbeit“, die niemanden interessiert und niemand liest. Denken Sie daran, zunächst geht es nur darum, die Aufmerksamkeit zu gewinnen und eine Kontaktadresse zu übermitteln.
8. Produktkatalog oder Hochglanz-Prospekt. Haben Sie für Ihren Kunden etwas, das Sie ihm nach einem Gespräch und bei entsprechendem Interesse geben können? Etwas, das nur ausgewählte Kunden bekommen? Keinen „IKEA“ Katalog, den jeder bekommen kann, sondern ein Prospekt oder einen Katalog, den nur Kunden bekommen, die Ihn sich wie bei Bang&Olufsen abholen müssen. Beispiel: audible-emotions-Flyer.
9. Werbepartner. Druckmaterialien kosten Geld. Druckmaterialien sind aber auch eine Chance für passende Werbepartner, sich mit einzubringen. Konzertveranstalter, Gemeinde und (Fußball-)Vereine nutzen diese Möglichkeit häufig auf Ihren Programmheften und Veranstaltungsschriften. Warum Sie nicht auch? Am Besten Sie gehen eine größere Partnerschaft ein als viele kleinere und sichern sich dadurch ein Werbebudget.
10. Give aways und Werbegeschenke. Kugelschreiber à la „Love and Other Drugs“ sind wohl die konventionellsten Give aways. Moderner ist es, wenn Sie bestimmte Insider-Informationen, eine hilfreiche Checkliste, einen begehrten (nicht veröffentlichter) wissenschaftlicher Textauszug, eine Checkliste oder einen Persönlichkeitstest haben, die Sie gedruckt oder in online Form (zum Download) an einen von Ihnen ausgewählten Kundenkreis geben können. Ob Sie dazu eine geschützte Online Community nutzen oder den konventionellen Weg gehen und in Form eines Ausdrucks, die Infos persönlich weitergeben ist zweitrangig und wohl eher eine Frage der Skalierbarkeit.
11. Tests und Wettbewerbe. Machen Sie mit bei Tests und Wettbewerben. Der Werbeeffekt ist groß und die Kosten sind gering oder gleich Null. Zusätzlich bekommen Sie hier Referenzen, die Sie nachher auf Ihren Drucksachen und Ihrem Online-Auftritt direkt einsetzen können.
12. Referenzen. Sammeln Sie Kundenaussagen. Publizieren Sie Ihr Kundenfeedback genauso wie Testergebnisse zu Ihren Produkten oder Dienstleistungen. Weisen Sie hin auf Auszeichnungen und gewonnene Wettbewerbe. Stellen Sie die Aussagen zu Ihren Produkten und Dienstleistungen auf neutralen Boden und gewinnen Sie das Vertrauen ihrer Kunden.
13. Eigene Homepage. Über wordpress.com ist es extrem einfach geworden, einen äußerst professionellen Webauftritt zu erstellen, völlig ohne Kosten, oder wenn nötig mit geringen Kosten für bestimmte Zusatzfunktionen (z.B. eigener Domain). Sparen Sie sich einen Webdesigner, der mit der Hand am Arm die Webseite zusammenflickt. Suchen Sie sich lieber einen Spezialisten für wordpress, wenn Sie sich das selbst nich zutrauen. Über wordpress.com haben Sie die Möglichkeit ein tolles Design zu bekommen und gleichzeitig eine sehr gute Suchmaschinen-Auffindbarkeit (Search Engine Optimization = SEO) sicherzustellen. In Kürze das Wichtigste eines professionellen Webseitenauftritts unter dem Marketing-Aspekt:
a) Optimiert für Suchmaschinen wie z.B. Google, Yahoo und Bing
b) Webseitenstatistik per Click aufrufbar
c) Erstellung von Artikeln muss super einfach sein (Ihre Webseite lebt in erster Linie über den Inhalt)
d) Einfache, gute Bedienbarkeit und schnelle Ladezeiten
e) Prominente Call to Actions. Was sind die primären Aktionen, die Ihr Kunde tun soll?
f) Online Formulare. Nicht einfach eine Verlinkung zur E-Mail, es könnte nämlich sein, dass Ihr Kunde auf einem fremden Computer arbeitet! Reduzieren Sie jegliche Barrieren und geben Sie außerdem den Spamern keine Chance!
g) Kundenfeedback. Produkttests. Wettbewerbe. Events.
h) Newsletter (Mail Chimp)
14. Newsletter. Pflegen Sie ein Liste von Interessenten, die Sie über Email anschreiben dürfen und schicken Sie jeden Monat (oder mindestens jeden zweiten Monat) einen Rundbrief mit entsprechenden Verweisen auf die Artikel Ihrer Webseite. Das wohl am Markt beste Tool dafür ist mailchimp.com. Mailchimp lässt sich hervorragend mit wordpress.com verknüpfen.
15. Neue Medien oder Social Webtools. Nutzen Sie die sogenannten Social Tools. Dazu gehören in erster Linie Facebook und Twitter. Es gibt aber inzwischen eine Myriade von weiteren Webtools. Je nach Kundenkreis lohnt es sich hier weitere Online-Tools zu verwenden. Hier die wohl interessantesten Social-Web-Tools – facebook und twitter mal ausgenommen.
Google Docs und Dropbox sind strikt genommen keine Social Webtools (hier fehlt die Interaktivität), können Sie aber bei Ihren Marketing Kampagnen durchaus unterstützen. Wichtig bei der Nutzung der Social Webtools ist, dass Sie stets einen Link zurück zu Ihrer Homepage machen.
16. Social Networking. Der Unterschied zu den Social Webtools ergibt sich in erster Linie darin, dass bei dem Networking die Beziehung zu Freunden bzw. Personen im Vordergrund steht. Facebook ist hier erneut anzuführen. Etwas seriöser ist der Auftritt aber über xing.com und linkedin.com. Diese beiden Networking-Platformen lassen sich im Geschäftsumfeld vermutlich noch besser einsetzen, wie facebook&Co. Bei Xing gibt es z.B. die Möglichkeit Visitenkarten Ihrer Kontakte herunterzuladen.
17. Intelligent Listening und Foren. Setzen Sie in Google eine automatische Nachricht auf, sobald ein bestimmter Artikel zu Ihrem Expertengebiet im Internet publiziert wird (Google Alerts). Kommentieren Sie in Online-Foren und Blogs, wenn Sie etwas zu sagen haben. Ein Verweis auf Ihre eigene Homepage geschieht meist automatisch darüber, dass Sie in Ihrem Profil ein Link zu Ihrer Homepage angeben können, der dann bei jedem Kommentar, den Sie abgeben, gleich mit erscheint. Teilen Sie Ihren Ratschlag und/oder tauschen Sie sich mit anderen Experten aus.
18. Online Shops. eBay, Amazon, Yatego, Tradoria, craigslist. Sollten Sie ein Produkt haben, eher als eine Dienstleistung, dann überlegen Sie sich, ein bereits bestehendes Shop-Portal zu nutzen. Wieso das Rad neu erfinden? Sollten Sie dennoch Ihren eigenen Shop erstellen wollen, dann schauen Sie sich mal die bekannten Baukastensysteme an, wie z.B. WP e-Commerce (für wordpress), shopify oder osCommerce. Auch für Dienstleistungen gibt es gut etablierte Portale. my-hammer.de, machdudas.de und blauarbeit.de.
19. Google Paid Search bzw. AdWords. Bewusst habe ich diesen Punkt weit hinten angestellt. Es ist nämlich die wohl bekannteste Marketing-Option. Nicht umsonst ist Google die größte Marketingagentur der Welt. Nutzen Sie bei Ihrer ersten Google AdWords Auftritt auf jeden Fall einen Gutschein (Coupon). Und noch etwas: bei Google AdWords kann man extrem viel konfigurieren und extrem viel optimieren. Nutzen Sie auch hier einen Experten aus Ihrem Verwandt- oder Bekanntschaftskreis oder ein Student, der sich auf der Uni mit diesem Thema beschäftigt.
20. Beziehungsarbeit und Rezensionen. Die Netzwerk-Marketing Unternehmen à la Life Plus machen es uns vor. Am Ende kauft ein Kunde immer von einer anderen Person oder aufgrund der Empfehlung einer anderen Person. Bei Standardprodukten (Commodities) wie sie bei Amazon und eBay erhältlich sind, mag das etwas anders sein. Aber bei Dienstleistungen und High-End Produkten wird es über ent-personalisiertem Online-Shop schwierig. Aber selbst dann, wenn Sie online Ihren Vertrieb ankurbeln wollen, achten Sie drauf, dass Ihre Kunden Rezensionen einstellen. Völlig egal, ob Sie moderne oder konventionelle Mittel nutzen, Beziehungsarbeit entscheidet heute genauso wie früher über Ihren Geschäftserfolg!
21. Messen, Kundenevents und Communities. Beziehungsarbeit kann über Messen, Kundenevents und Online Communities gepflegt werden. Die einfachste Art, diese Möglichkeit zu nutzen ist, sich an an das bereits Bestehende dranzuhängen. Während eine Hausmesse wohl eher etwas für Großunternehmer ist, kann eine Online Community durchaus auch von einem Kleinunternehmer betrieben werden.
22. Große Banner, Aufkleber und Autobeschriftung. Es gibt viele weiteren Ideen und die Liste ist für Sie hier sicher nicht zu Ende. Schicken Sie mir Ihre Ideen zu und ich nehme sie gerne mit in diese Liste auf.